Man mag es nicht glauben, aber beim Kauf eines Briefkastens kann man viel falsch machen. Einem Briefkasten wird meist nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt- auch verständlich, hat sich in den letzten Jahren auf den ersten Blick ja nicht viel geändert. Wie bei so vielen Dingen im Leben, ist das auch hier nur auf den ersten Blick der Fall.Nicht nur in der Mode und im Lifestyle-Bereich gibt es Trends, auch in der Welt des Wohnens kann man Entwicklungen in Design und Funktion beobachten.
So auch bei Briefkästen, die nicht nur den ästhetischen Ansprüchen des Besitzers gerecht werden müssen, sondern auch einer Vielzahl an Vorschriften.
“Es wird schon passen, hauptsache billig” ist daher die falsche Einstellung beim Kauf eines Briefkastens. Da es sich bei einem Briefkasten nämlich um eine Investition für viele Jahre handelt, man ihn täglich verwendet und er für einen Haushalt von großer Bedeutung ist, sollte man sich vor der Auswahl über die verschiedenen Möglichkeiten informieren.
Im Folgenden werden wir uns daher mit den Unterschieden und den Normen von Briefkästen beschäftigen.
Anforderungen an einen Briefkasten
Ein Briefkasten ist nicht nur Visitenkarte eines Hauses und trägt damit zum ersten Eindruck bei, er muss auch zahlreiche Ansprüche erfüllen.
Während Postbriefkästen zur Absendung von Post dienen, stellen Hausbriefkästen eine sichere Annahme von Postsendungen dar.
Auch wenn es Briefkästen in unterschiedlichen Formen, Farben und Größen gibt, müssen gewisse Beschaffenheiten von allen erfüllt werden.
Das wird durch die europäische Norm EN 13724 geregelt. So muss ein Norm-Briefkasten Platz für mindestens einen Briefumschlag im Papierformat C4 (DIN A4 Briefumschläge) bieten. Dieser Briefumschlag muss unbeschädigt – also ohne knicken oder falten – eingeworfen werden können. Wird diese Norm nicht eingehalten, kann man in einem Mietverhältnis sogar eine Mietminderung beanspruchen.
Es gibt viele weitere Punkte, die beim Kauf eines Briefkastens berücksichtigt werden sollten:
- das Material des Briefkastens sollte wetterfest sein
- insbesondere Schlösser und Scharniere dürfen nicht rosten und sollten daher aus korrosionsfestem Material bestehen
- bei wettergeschützten Briefkästen sollte der Briefschlitz nach innen öffnen
- der Name sollte gut sichtbar auf dem Briefkasten angebracht sein
- hat man eine Zeitung abonniert, bietet sich eine Zeitungsrolle oder ein Briefkasten mit Zeitungsfach an
- erhält man häufig größere Sendungen bzw. Pakete, sollte ein Briefkasten mit Paketfach bzw. ein Paketbriefkasten in Betracht gezogen werden
Der Paketbriefkasten- Briefkasten der Zukunft
Der massive Anstieg von Online-Shopping und das damit verbundene Plus an verschickten Paketen ändern das Aufgabengebiet von Briefkästen maßgeblich.
Früher wurde ein Postkasten für Post und Zeitungen verwendet, heutzutage erhalten Menschen jedoch immer mehr Pakete. Dazu kommt, dass immer weniger Menschen tagsüber zuhause anzutreffen sind. Wohin also mit einem Paket?
Natürlich besteht die Möglichkeit, das Paket beim Nachbarn abgeben zu lassen, es mit Abstellgenehmigung vom Paketboten vor die Tür stellen zu lassen oder in der Postfiliale abzuholen. Diese Methoden haben auch ihre Nachteile, denn das Paket öffentlich zugänglich stehen zu lassen, ist nicht optimal, der Nachbar ist vermutlich irgendwann genervt oder auch nicht zuhause. Und seien wir uns mal ehrlich, wer fährt schon gern zur Post nur um sein Paket zu holen?
Besitzt man einen Paketbriefkasten, muss man zwar bei der Anschaffung mehr Geld investieren, profitiert dann aber von einem größeren Briefkasten, der mehr Stauraum für Post und Pakete bietet.
Der Wandbriefkasten
Der Wandbriefkasten ist die ideale Briefkastenform, wenn man diesen direkt an der Hauswand oder an einer Mauer befestigen möchte.
Das erforderliche Material zur Befestigung ist oftmals bereits im Lieferumfang enthalten.
Es handelt sich beim Wandbriefkasten um eine klassische Variante, wenn man ihn in ausgefalleneren Formen und Farben möchte, findet man allerdings auch passende Modelle.
Geeignet ist diese Briefkastenart insbesondere für Einsatzorte, bei denen der Briefträger nahe genug an die Hausfassade kommt, um die Post einzuwerfen.
Soll der Briefkasten etwas entfernt vom Haus stehen, ist diese Variante also weniger passend. Wichtig ist in diesen Fällen eine Beleuchtung, beispielsweise eine Solar-Lampe.
Der Zaunbriefkasten
Wie man es bereits vom Namen dieses Modells erahnen kann, wird der Zaunbriefkasten am Zaun befestigt. Meist sind sie klein und kompakt. Für den Postboten ist diese Art von Briefkasten vorteilhaft, da sie einfach und schnell zu erreichen sind.
Insbesondere wenn Hunde ins Spiel kommen, ist es für den Briefträger oftmals von Vorteil, nicht auf das Grundstück gehen zu müssen. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass alle Hunde schlecht auf Briefträger reagieren, aber dieser kann es ja nicht wissen.
Der Freistehende Briefkasten
Ein freistehender Briefkasten wird meist mit einem Ständer auf dem Grundstück bzw. Grundstücksrand platziert. Das setzt einen ebenen, stabilen Untergrund voraus, idealerweise aus Beton oder Pflastersteinen. Das Design kann hier variieren, man kann sie sowohl aus Edelstahl, als auch aus Holz oder Kunststoff kaufen.
Erhältlich sind diese Briefkästen als Komplettsets – also Briefkasten und Ständer – man kann jedoch auch nur den Briefkasten kaufen und ihn selbst mit einem Ständer kombinieren.
Der Unterputzbriefkasten
Unterputzbriefkästen werden in die Wand eingelassen. Sie sind also fest verbaut, was den Vorteil hat, dass sie keinen Platz wegnehmen.
Die Briefkastenanlage
Handelt es sich nicht nur um ein Haushalt, sondern leben mehrere Parteien in einem Haus, bietet sich eine gemeinsame Lösung in Form einer Briefkastenanlage an. Diese wird meist im Hauseingang montiert und besteht aus Edelstahl.
Die Zeitungsrolle
Bei der Zeitungsrolle handelt es sich nicht um einen klassischen Briefkasten, sie kann sich jedoch als sehr praktisch erweisen. Vor allem wenn man als Zeitungsabonnent nur einen kleinen Postkasten hat, lohnt es sich eine Zeitungsrolle zu kaufen. Es gibt Briefkästen mit Zeitungsrollen, aber auch seperate Zeitungsrohre, die man zusätzlich zum Briefkasten anbringen kann.
Erhältlich sind Zeitungsrollen aus unterschiedlichen Materialien, besonders beliebt sind Rollen aus Edelstahl.
Hängt die Zeitungsrolle ungeschützt im Freien, sollte man darauf achten, dass diese zumindest auf einer Seite mit einem Deckel geschützt wird. Einzelne Deckel und Abdeckungen findet man auch zum Nachrüsten.
Welches Material wähle ich für meinen Briefkasten?
- Metall
Metallbriefkästen werden häufig aufgrund ihrer Robustheit gewählt. Sie sind langlebig und sehen gleichzeitig hochwertig aus. Briefkästen aus Edelstahl sieht man daher sehr häufig.
- Kunststoff
Kunststoffbriefkästen sind pflegeleicht und halten dem Wetter stand, ohne zu rosten.
- Holz
Holzbriefkästen sieht man vergleichsweise selten.
Man findet sie jedoch beispielsweise rustikal mit sichtbarer Maserung, oder farbig lasiert. Beliebt sind Modelle mit einer Kombination aus Massivholz und Metall.