Neben den bekannten Heizsystemen wie Ölzentralheizung oder Elektroheizung gibt es heute eine Anzahl innovativer Heiztechniken, die es in sich haben: Sie senken die Heizkosten bei gleichzeitig besserer Wärmeabgabe und –verteilung.
Brennwertheizung
Die Brennwerttechnik (Brennwertheizung) nutzt, anders als Konstant- und Niedertemperaturkessel, nicht nur den Heizwert eines Brennstoffes, sondern auch Ruß, Säuredämpfe, Flüssigkeitströpfchen, Staub oder Asche, die im Zuge der Verbrennung zwangsläufig entstehen. Die dadurch produzierte Kondensationswärme wird in den Heizkreislauf eingespeist. Auf diese Weise kann ein Brennstoff zu 100 % zur Erzeugung von Wärme genutzt werden.
Welche Heizsysteme mit Brennwerttechnik gibt es?
- Gas-Brennwertkessel
- Öl-Brennwertkessel
- Brennwert-Solarthermie-Kombi
- Blockheizkraftwerk mit nachgeschaltetem Abgaswärmetauscher in Brennwerttechnik
- Hybridheizung
Vorteile:
- Abnahme der Schadstoffemission
- Geräte sind flüsterleise
- Geringere Abgasverluste
- Hohes Einsparungspotential beim Brennstoff (über -10 % der Heizkosten)
- Kein Schornstein notwendig
- Normnutzungsgrade über 100 %
Nachteile:
- Anschaffungspreis
- Ökobilanz fossiler Brennstoffe
- Schnellerer Verschleiß überdimensionierter Geräte
- Viele überdimensionierte Geräte
- Preisentwicklung fossiler Brennstoffe
Blockheizkraftwerke
Blockheizkraftwerke erzeugen mithilfe der Kraft-Wärme-Kopplung nicht nur Wärme, sondern auch Strom. Ein Generator, der von einem Verbrennungsmotor angetrieben wird, erzeugt die Energie, mit dessen entstehender Abwärme wird das Haus über einen Pufferspeicher geheizt. Als Mikro-BHKWs werden Blockheizkraftwerke mit einer Leistung von 2,5 bis 20 Kilowatt bezeichnet. Ein Nano-Blockheizkraftwerk schafft eine Leistung von bis zu 2,5 Kilowatt.
Welche Heizsysteme mit Blockheizkraftwerk gibt es?
- Öl (Heizöl, Bioöl)
- Gas (Biogas, Erdgas, Holzgas)
- Blockheizkraftwerk mit nachgeschaltetem Abgaswärmetauscher in Brennwerttechnik
Vorteile:
- Erzeugung von Strom UND Wärme
- Keine Übertragungsverluste aufgrund eines dezentralen Systems
- Ökobilanz
- Von Stromerzeugern unabhängig
- Wetterunabhängig (gegenüber Windkraft- oder Solaranlagen)
Nachteile:
- Anschaffungspreis
- Nur mit langen Laufzeiten rentabel
- Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen (Öl und Gas)
- Teilweise ist im Sommer eine Kühlung der Anlage erforderlich
Wärmepumpen
Eine Wärmepumpe (Erdwärmeheizung, Luftwärmepumpe) wandelt die Umweltwärme aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft in Heizwärme um. Häuser mit gutem Dämmwert können damit bis zu 80 % ihres Heizwärmebedarfs abdecken.
Welche Heizsysteme mit Wärmepumpen gibt es?
- Luft-Wasser-Wärmepumpen
- Sole-Wasser-Wärmepumpen
- Wasser-Wasser-Wärmepumpen
- Hybridheizung
Vorteile:
- Ökobilanz
- Bis um die Hälfte reduzierte Energiekosten
- Keine CO2-Emission
- Keine Verbrennungsrückstände
- Unabhängig von fossilen Brennstoffen
- Verschwindender Wartungsaufwand
- Minimale Betriebskosten
Nachteile:
- Abhängig von der örtlichen Beschaffenheit des Bodens
- Eine nicht unerhebliche Zahl der Wärmepumpen enthält Kältemittel
- Geringe Zahl an erfahrenen Installateuren
- In vielen Fällen Pufferspeicher notwendig
- Nicht als alleiniges Heizsystem geeignet
- Optimaler Wirkungsgrad erst nach Vorlauf und einer Temperatur von 35°C (Fußbodenheizung)
- Schwankende Betriebskosten
- Unwirtschaftlich im Altbau
Solaranlage
Die Solaranlage beheizt das Haus durch die Sonnenenergie (Solarthermie) gemeinsam mit einer Wärmepumpe. Eine Solaranlage kann auch für die Stromerzeugung (Photovoltaik) genutzt werden. Dieses Heizungssystem eignet sich sowohl für Gebäude im Neubau, als auch im Altbau.
Welche Heizsysteme mit Wärmepumpen gibt es?
- Hybridheizung
- Solaranlage mit Gas-Brennwertkessel
- Solaranlage mit Holzpelletsheizung
- Solaranlage mit Öl-Brennwertkessel
Vorteile:
- Bedingte Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen
- CO2-neutral
- In kürzester Zeit montierbar
- Ökobilanz
- Unabhängigkeit von Stromanbietern
- Unerschöpflich
Nachteile
- Abhängigkeit von Lage und Wetter
- Anschaffungskosten
- Regelmäßige Reinigung als Voraussetzung für Langlebigkeit
Hybridheizung
Mit einer Hybridheizung kombinieren Sie die Vorteile mehrerer Heizsysteme miteinander. Es ist möglich, bestehende Heizungssysteme mit anderen innovativen Systemen zu kombinieren.
Welche Heizsysteme gibt es als Hybridheizungs-Modell?
- Gas-Brennwertkessel mit Einzelfeuerstätte
- Gas-Brennwertkessel mit Solaranlage
- Gas-Brennwertkessel mit Wärmepumpe
- Öl-Brennwertkessel mit Einzelfeuerstätte
- Öl-Brennwertkessel mit Solaranlage
- Öl-Brennwertkessel mit Wärmepumpe
Vorteile:
- Energie-Einsparungspotential
- Flexibilität im Ein- und Umbau
- Unabhängigkeit von der Wärmeversorgung (Energiemix)
- Wärmespeicher auf Vorrat
Nachteile:
- Hoch dimensionierter Pufferspeicher notwendig
- Kosten
- Platzbedarf
- Wartungsaufwand
Pelletheizung
Naturbelassene Holzspäne werden zu Presslingen weiterverarbeitet. Diese eignen sich hervorragend als Alleinheizungs-System (Zentralheizung). Auch Heizungssysteme mit Brennstoffen wie Hackschnitzeln oder Scheitholz sind eine Möglichkeit, um gesund und kostengünstig zu heizen.
Welche Heizsysteme mit Pelletsheizung gibt es?
- Holzpelletsheizung als Zentralheizung
- Holzpelletsheizung mit Solarthermieanlage
Vorteile:
- Als Alleinheizung geeignet
- Durch die hohe Energiedichte wenig Lagerraum notwendig
- Geringe Abgaswerte
- Gute Emissionswerte
- Nachwachsender Rohstoff
- Preisentwicklung stabil
- Wenige Rückstände
Nachteile:
- Investitionskosten
- Separate Lagerung notwendig
Stromdirektheizungen
Eine Infrarotheizung wird auch als Stromdirektheizung bezeichnet. Um einen Raum zu erwärmen, strahlen sie die Wärme mittels magnetischer Wellen auf eine feste oder flüssige Oberfläche. Erwärmt sich die Oberfläche, kann es die Wärme an den Raum abgeben.
Welche Heizsysteme gibt es als Stromdirektheizung?
- Einzelne Stromspeicherheizgeräte
- Natursteinheizung mit Infrarotheizung
Vorteile:
- Optik (als Spiegel oder Bild)
- Können versteckt montiert werden (z.B. an der Decke)
- Für den Innen- und Außenraum geeignet (Terrassen)
- Angenehme Wärme
- Schnelle Erwärmung
- Geringe Vor- und Nachheizzeit
- Kosten
Nachteile:
- Gute Dämmung erforderlich
- Nur für kleine Räume
- Sehr hohe Stromkosten
Ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidungsfindung sollte der Brennstoff sein, den Sie verwenden möchten. Denken Sie daran, dass vor allem fossile Brennstoffe möglicherweise zukünftig im Preis stark steigen werden.
Weitere Informationen:
http://www.energiesparhaus.at/fachbegriffe/brennwerttechnik.htm
http://www.energie-experten.org/heizung/elektroheizung/heizen-mit-strom/stromheizung.html