Jahr für Jahr wird mit Beginn der kalten Jahreszeit darauf hingewiesen, wie wichtig richtiges Lüften ist. Dennoch haben viele Menschen damit Probleme, obwohl das bedarfsorientierte Lüften der Wohnräume alles andere als eine Hexerei darstellt. Wichtig ist dabei zunächst, dass Sie den Nutzen von richtigem Lüften erkennen. Durch den regelmäßigen Austausch von Luft innerhalb einer Wohnung heben Sie automatisch die Wohnqualität. Es gibt ausreichend Gründe, um sich diesem Thema zumindest kurz etwas intensiver zuzuwenden.
Warum Sie die Wohnung regelmäßig lüften sollten
Jeder weiß, dass die Luft in Wohnungen mit der Zeit unappetitlich wird. Das bedeutet, die Luft riecht nicht nur muffig, sie fühlt sich auch unangenehm an und führt zu Atmungsproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten und Kopfschmerzen.
Die Gründe dafür sind offensichtlich: Durch unsere Atmung verringert sich der C02 Gehalt der Luft und das wiederum ist für den Menschen ungesund.
Zudem steigt die Luftfeuchtigkeit an, die aufgrund der modernen Dämmsysteme keinen Weg nach draußen findet. Letztendlich wird sich diese Feuchtigkeit an entsprechenden Stellen ablagern und dafür sorgen, dass Schimmel entsteht. Diese Schimmelpilze sind zum einen ebenfalls ein Gesundheitsrisiko, vor allem für Allergiker, zum anderen greifen diese nach und nach die Bausubstanz an. Das passiert häufig auch im Verborgenen und verursacht so teure Gebäudeschäden.
Zu guter Letzt wirkt sich schlechte, verbrauchte, dicke Luft auch auf die Heizkosten negativ aus. Diese lässt sich wesentlich schwerer auf die gewünschte Temperatur erwärmen, durch regelmäßige Frischluftzufuhr lassen sich so auch die Heizungsausgaben senken.
Warum Sie also regelmäßig und richtig lüften sollten:
- Schlechte Raumluftqualität zieht gesundheitliche Probleme nach sich
- Die hohe Luftfeuchtigkeit lagert sich in der Wohnung ab und befeuert die Bildung von Schimmel
- Frischluft ist leichter zu erwärmen, dadurch sinken die Heizkosten
Weitere, interessante Ausführungen zum Bereich Innenraumluft finden Sie unter http://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/innenraumluft.
Tipps um richtig zu lüften
Grundsätzlich ist zwischen Winter und Sommer, zwischen den kalten und warmen Abschnitten zu unterscheiden.
In den warmen Jahreszeiten lüften Sie anders, auch zu anderen Tageszeiten, als bei trockenen und kalten Temperaturen. Generell sollten Sie sich kleine Hygrometer zulegen (diese lassen sich sehr dezent in jedem Raum anbringen) und damit die Luftfeuchtigkeit überwachen. Empfohlen ist eine Feuchtigkeit zwischen 40 und 60 %. Wird dieser Wert unterschritten oder (meist) überboten, ist Handlungsbedarf gegeben.
In diesem Zusammenhang wird auch von bedarfsorientiertem Lüften gesprochen. Dabei kann es sinnvoll sein, nur einzelne Räume stoß- oder querzulüften, um die gewünschten Effekte zu erwirken. Die folgenden Dinge sollten Sie dabei unter allen Umständen vermeiden bzw. einhalten:
- Halten Sie die Türen zu feuchten und auch kalten Räumen (Bad) geschlossen und öffnen Sie die dort die Fenster häufiger (Feuchtigkeit entweichen lassen)
- Fenster nicht kippen, öffnen Sie diese ganz (zwischen Mai und September ist dies beispielsweise nachts durchaus zulässig)
- Wäsche trocknen in Wohnräumen vermeiden; falls nicht anders möglich, Feuchträume nützen, Wäsche nahe an der Heizung platzieren und häufiger als sonst lüften
- Heizungsthermostat beim Lüften abdecken oder falls möglich auf 0 einstellen
- Je mehr Personen im Haushalt leben, umso häufiger müssen Sie richtig lüften (mehr Feuchtigkeit in der Luft)
Richtig Lüften im Sommer
Im Sommer sind weniger die Heizungskosten ein Thema, als vielmehr zu hohe Raumtemperaturen. Aus diesem Grund sollten generell die etwas kühleren Tageszeiten, frühmorgens und abends vor dem Schlafen gehen, genutzt werden, um die Fenster zu öffnen. Der Luftaustausch muss auch bei heißen Außentemperaturen gewährleistet werden, da ansonsten auch im Sommer die Schlafqualität negativ beeinflusst wird.
In den Schlafzimmern sollten die Raumtemperaturen nicht höher als 18 Grad betragen, um ein angenehmes Schlafklima zu erhalten. Lüften Sie daher zu den empfohlenen Zeiten etwas länger, je nach Bedarf zwischen 20 und 30 Minuten. Sie können dabei die gesamte Wohnung in einem Zug durchlüften.
Tipp: Natürlich können Sie auch während einer Regenphase die Fenster öffnen und lüften, sofern kein Wasser in die Räume eindringen wird. Für die Luftfeuchtigkeit in den Räumen stellt dies kein Problem dar! Behalten Sie aber auch im Sommer Ihre Hygrometer im Auge!
Richtig Lüften im Winter
Im Winter hängen richtiges Heizen und Lüften eng zusammen. Ist ein Raum gut gelüftet, kann dieser auch einfacher beheizt werden. Die Luftfeuchtigkeit sollte immer auf schnellstem Wege durch geöffnete Fenster die Wohnung verlassen, da sich ansonsten Kondenswasser bildet. Dieses wiederum führt zur schädlichen Schimmelbildung.
Im Gegensatz zu den warmen Tagen im Jahr gilt in dieser Zeit: Je kälter die Außentemperaturen, umso kürzer sollten Sie lüften. Wenn Sie die Zimmertemperatur zu stark abkühlen, ist der gewünschte positive Effekt verpufft und Sie müssen noch mehr heizen als zuvor. Lüften Sie daher Raum für Raum, für ca. fünf Minuten und dies dafür mehrmals am Tag. Ob die Räume gut gelüftet sind, erkennen Sie einerseits am fehlenden Kondenswasser am Fenster, andererseits am geringeren Leistungsaufwand ihrer Heizung.
Weitere Informationen
derStandard.at zum Thema:
http://derstandard.at/2360633/Richtig-lueften-ist-einfach-Kurz-oft-und-intensiv