Mäuse im Fertigteilhaus sind lästig. Sie verursachen nicht nur nerviges und Schlaf raubendes Gekratze an Zwischendecken und Wänden, sondern bauen sich dort im Winter auch einen warmen Schlafplatz. Von dort aus gehen sie auf Futtersuche und nagen dabei sogar Elektrokabel durch. Manche von ihnen sind mit Krankheitserregern oder Flöhen infiziert. Finden sie keine geeignete Nahrung, vergreifen sie sich auch schon einmal an Dämm-Materialien und Holz. Gelangen sie ins Haus-Innere, fressen sie Vorräte und Textilien an. Bei einem Fertigteilhaus beißen sie sich durch die PE Dampfsperre, sodass das Gebäude nicht mehr richtig gedämmt ist. Gerade eine Fertigteilhaus ist durch die meist weicheren Materialien gefährdeter.
Geeignete Nistplätze finden die niedlichen Nager in hohlen Wänden, Heizungsschächten und Kabelkanälen. Da Mäuse sehr klein sind, können sie sich schon durch kleine Ritzen zwängen. Meist ist der Bewohner des Hauses – und das gilt auch für Häuser anderer Bauart – nicht in der Lage, die Einschlupf-Löcher ausfindig zu machen. Sogar XPS Platten bei Passiv-Häusern sind vor den gewitzten Nagern nicht sicher.
Wie Mäuse im Fertigteilhaus bekämpft werden

Gerade im Herbst suchen viele Mäuse die wohlige Wärme und Nahrung in einem Fertigteilhaus.
Die meisten Eigentümer von einem Fertigteilhaus handeln auf eigene Faust, indem sie die Tiere mit Mäusegift und Giftködern töten. Diese Maßnahmen sind zwar sehr wirkungsvoll, aber die Mäuse-Kadaver bleiben dann in der Zwischendecke oder Wand. Sie verrotten dort unter ziemlichem Gestank, der von den verwendeten Giften verursacht wird. Oft leidet der Bewohner jahrelang unter der Geruchsbelästigung. Haben es sich die Mäuse auf dem Dachboden gemütlich gemacht, kann man die Katze auf sie loslassen. Da der Hausbewohner oft nicht einmal weiß, wie die Nagetiere ins Haus gelangt sind, kann er die betreffende Ritze auch nicht verschließen lassen.
Werden Giftköder in die von Mäusen bewohnten Zwischendecken eingebracht, fressen die Tiere davon und sterben innerhalb weniger Tage an inneren Blutungen. Sie verenden an Orten, die oft vom Köder weiter entfernt sind. So verhindert man, dass andere Mäuse „ahnen“, was sich in den Giftködern befindet und sich davon fernhalten. Passiert das in der Zwischendecke oder Hauswand, kann man sie nur entfernen, wenn man das Bauteil öffnet. Auch professionelle Schädlingsbekämpfer arbeiten mit Ködern und Mäusegift. Das Gift wirkt als Kontaktgift. Man spritzt es als Kontakt-Schaum in die Zugangsritze. Schlüpft die Maus dann ins Haus, bleibt es an ihrem Fell kleben. Mit dem nächsten Fellputz gelangen die Wirkstoffe in den Körper des Nagers. Auch in diesem Fall bleiben die Kadaver meist an der unzugänglichen Stelle liegen.

Viele greifen zur chemischen Keule und verwenden Mäuse – Gift.
Giftköder und Kontaktgifte haben den Nachteil, dass sie dieselbe Wirkung auch auf den Menschen und seine Haustiere haben. Durch den Kontakt mit dem Körper kommt es zu Blutgerinnungsstörungen und im Extremfall sogar zum Tod. Professionelle Schädlingsbekämpfer legen die Giftköder zwar so aus, dass Menschen und Haustiere nicht gefährdet werden. Allerdings können sie sich nicht sicher sein, dass das verwendete Gift auch wirkt: Viele Mäuse-Populationen sind inzwischen resistent. Auch CO2 kann zur Mäuse-Bekämpfung verwendet werden. Man leitet das Gas in das Zugangsloch. Später entfernt dann der Servicetechniker die Mäuse-Kadaver (falls er Zugang zu ihnen hat!). Die Kohlendioxid-Methode wird meist dort eingesetzt, wo man eine Kontamination mit Mäusegift vermeiden möchte.
Hat man das Eingangsloch gefunden und ist es groß genug, kann man auch eine Schlag-Falle aufstellen. Das ist ein Gestell, das aus einer Holzunterlage besteht, die mit einem mit einer straff gespannten Feder verbundenen Metallbügel verbunden ist. Versucht die Maus dann, den Köder zu ergattern, schnappt der Bügel zu und bricht dem Tier das Genick. Schlagfallen sind zwar nicht schädlich für die menschliche Gesundheit und Haustiere, eignen sich jedoch nicht zur Bekämpfung einer gesamten Mäuse-Kolonie: Nur ein Mäuse-Paar kann innerhalb eines Jahres 2000 Nachkommen zeugen.
Die im Handel oft als wirksam angepriesenen Ultra- oder Infraschall-Geräte, die mithilfe eines elektrischen Feldes Mäuse vertreiben sollen, erzielen oft nicht das gewünschte Ergebnis.
Folgende Methoden gibt es gegen Mäuse:
- Selbst Gift auslegen
- Kammerjäger beauftragen
- Schlag-Falle
- Lebend-Falle
- Katze (je nach Jagdtrieb)
Bedingt wirksam:
- Ultra- oder Infraschall- Geräte
- Duftstoffe
Humanere Methoden, Mäuse im Haus loszuwerden

Es geht auch ohne Gift, mit jagderprobter Katze oder Mausefalle.
Wer die niedlichen Nager nur vertreiben, nicht jedoch umbringen möchte, hat noch andere Möglichkeiten. Er kann sich beispielsweise eine Lebend-Falle kaufen. Das sind Metallkäfige mit einem Holzbrett als Unterlage, in die man einen Köder legt. Will das Nagetier dann den Köder fressen, verschließt sich die Eingangstür automatisch und man kann sie dann draußen wieder aussetzen. Allerdings sollte das dann mehrere Hundert Meter vom Haus entfernt geschehen, da sie sonst wieder zurückkommen kann. Außerdem sollte man beim Aussetzen aufpassen: Verängstigte Mäuse neigen dazu, den Menschen zu beißen. Die Lebend-Fallen stellt man am besten in der Nähe des Mäuse Nistplatzes und am Zugangsort auf.
Wer sich die Lebend-Falle selbst bauen möchte, nimmt eine PET-Flasche und schneidet deren Hals ab. Den Flaschenboden beschmiert er innen mit Erdnussbutter – ein sehr wirksamer Köder – und legt die Flasche auf einen Stapel alter Bücher. Der Flaschenboden sollte über den Rand hinausragen. Kriecht die Maus dann hinein, stellt sich die Plastik-Flasche senkrecht und man kann das gefangene Tier dann aussetzen.
Auch der intensive Geruch von Pfefferminzöl, frischer Minze, Essig, Gewürznelken und Oleander soll auf die Nager abschreckend wirken.
Fazit:
Der vorschnelle Griff zur chemischen Keule ist mit Vorsicht zu genießen. Nicht nur aus Mitleid mit den Nagern, sondern auch wegen Nachteilen wie dem Gestank oder der Wirkung auf Mensch und Haustier. Es ist kaum möglich ein Fertigteilhaus so abzudichten, dass Mäuse nicht ins Innere kommen können. Daher sollte man an exponierten Stellen von Anfang an mit Schlag- oder Lebendfallen vorsorgen. Außerdem: welchen besseren Grund gibt es, sich eine Katze ins Haus zu holen?