Ein Haus zu bauen gehört zu den großen Ereignissen im Leben eines Menschen. Bevor Sie sich auf diesen wichtigen Schritt einlassen, sollten Sie das fertige Projekt bereits im Kopf haben. Je detaillierter Sie Ihren Traum vom Haus geplant haben, desto weniger Nerven wird Ihnen die Bauphase bereiten.
Schritt 1: Wo fange ich an?
Der erste Schritt sollte nicht die Planung des Grundrisses sein. Entscheiden Sie sich zunächst für den Haustyp und den Baustil.
Haustypen
- Architektenhaus
- Atriumhaus
- Bauernhof
- Bungalow
- Doppelhaus
- Einfamilienhaus
- Fachwerkhaus
- Gartenhofhaus
- Kettenhaus
- Mehrfamilienhaus
- Stadthaus
- Villa
Baustile
- futuristisch
- Landhausstil
- mediterran
- Mehrgenerationenhaus
- modern
- regional
Schritt 2: Wohnfläche planen
Überlegen Sie sich im zweiten Schritt, wie viel Wohnfläche Sie insgesamt zur Verfügung haben wollen. Wer sich im Normbereich bewegen möchte, der richtet sich nach den üblichen Maßen: Heute bietet ein Haus meist rund 100 m2 bebaute Fläche. Daraus ergeben sich bei einem eineinhalbgeschossigen Gebäude insgesamt um die 130 m2 Wohnfläche.
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Die Größe der einzelnen Zimmer
Fangen Sie mit dem Zimmer an, in dem Sie die meiste Zeit verbringen: Das wird in vielen Fällen das Wohnzimmer oder die Wohnküche sein. Auch bei den Kinderzimmern sollte nicht an Platz gespart werden.
Wer sich für einen offenen Grundriss entscheidet, der baut flexibel. Denn große Räume mit wenigen statisch erforderlichen Wänden lassen sich bei Bedarf leicht durch Leichtbauwände abtrennen, und schaffen schnell einen zusätzlichen Rückzugsort.
Finden Sie hier die Raumgrößen-Durchschnittwerte aus Österreich:
- Wohnen / Essen: 30 – 40 m2
- Küche: 15 – 20 m2
- Kinder: 15 – 20 m2
- Schlafen: 12 – 15 m2
- Bad: 10 m2
Schritt 3: Lage und Ausrichtung planen
Jetzt, nachdem Sie wissen, ob Sie unter ökologischen Gesichtspunkten, großzügig, besonders energiesparend oder extravagant bauen möchten, sollte die Lage und die Ausrichtung einen besonderen Stellenwert einnehmen. Nehmen Sie diesen Punkt ernst und überspringen Sie ihn nicht: Diese Überlegungen werden Sie nach dem Einzug in Ihr neues Haus bedeutend beeinflussen. Die Fragen, die Sie sich jetzt beantworten sollten, sind:
- In welcher Richtung befindet sich der schönste Ausblick?
- Von wo aus kann der Wohnraum eingesehen werden?
- Auf welcher Seite befinden sich die öffentlichen Wege?
- Zu welcher Tageszeit möchte ich die Sonne wo genießen?
Die Sonnenausrichtung
Die Ausrichtung der Wohnräume, die von erfahrenen Bauherren empfohlen wird, ist die Südorientierung. Richten Sie die Räumlichkeiten, in denen Sie sich oft aufhalten, gegen Süden aus, bekommen Sie im Winter die meiste direkte Sonne ab. Der Eingang, das Bad oder der Wirtschaftsraum hingegen dürfen nach Norden ausgerichtet werden. Hier vermisst man die spärliche Sonneneinstrahlung nicht im selben Maße, wie in den Wohnräumen. Diese Art der Raumanordnung hält sich an die Vorgabe, die Zimmer bei energiesparender Bauweise in thermische Zonen einzuteilen. Daneben spielen aber noch andere persönliche Faktoren eine Rolle, die möglicherweise die Ausrichtung des Hauses beeinflussen:
Sind Sie Frühaufsteher? Dann sollten Sie die Terrasse oder die Räumlichkeiten gegen Osten ausrichten. Hier bekommen Sie die meiste Morgensonne ab.
Wollen Sie abends noch die letzten Sonnenstrahlen genießen? Dann richten Sie die Terrasse oder die Räumlichkeiten gegen Westen aus.
Ausrichtung der Räume zueinander
Berücksichtigen Sie bei der Raumanordnung folgende Punkte:
- Trennen Sie laute Räume (Wohnzimmer, Kinderzimmer, …) von ruhigen Räumen (Bad, Schlafzimmer, …).
- Ist Hör- und Sichtkontakt innerhalb einzelner Etagen erwünscht, entscheiden Sie sich für eine Galerie oder einen Luftraum.
Schritt 4: Haustechnik planen
Schon jetzt sollten Sie die Planung von Heizung, Lüftung, elektrische Leitungen und Sanitäreinrichtungen bedenken. Je sorgfältiger Sie eine technisch einwandfreie Gebäudeausrüstung bereits im Entwurf berücksichtigen, desto wirtschaftlicher wird Ihr Bauprojekt sein. Beginnen Sie mit der Vorplanung und legen Sie dabei folgende Punkte fest:
- Welche Räume werden wie beheizt?
- Wohin mit den Heizkörpern?
- Wo soll der Heizraum hin?
- Badewanne und / oder Dusche?
- Wohin mit Waschmaschine und Trockner?
Für die exakte Detailplanung lohnt es sich, ein Ingenieurbüro zu beauftragen.
Schritt 5: Denken Sie an Stauraum
Wer den Hausbau inklusive Keller plant, hat später weniger Stauraumprobleme. Weitere Möglichkeiten, um Stauraum zu schaffen:
- Vorratsraum
- Hauswirtschaftsraum
- Abstellraum
- Stauraum unter Treppen
- Nischen ausnutzen
Schritt 6: Planen Sie Platzreserven ein
Hier schließt sich der Kreis. Bei Punkt Eins haben Sie sich für einen Haustyp entschieden, und damit auch die Dachform festgelegt. Ein Dachgeschoss kann als Platzreserve angesehen werden, der bei Bedarf ausgebaut werden kann.
Im nächsten Schritt ist es sinnvoll, eine Detailplanung für Küche, Bad und WC vorzunehmen. Danach können Sie Ihre konkreten Vorstellungen bereits bei einem Architekten, Fertighausbauer, Holzhaushersteller oder Massivbauer vorlegen.