Um im Sommer barfuß über weiches Grün laufen zu können, muss bereits im Frühjahr vorgesorgt werden. Die richtige Bearbeitung des Bodens stellt das Gedeihen des Grases sicher und sorgt für saftig grüne Halme. Was es zu beachten gilt, welche Hilfsmittel essenziell sind und wann man am besten mit der Rasenanlage beginnt, erfahren Sie hier.
In sechs Schritten zum perfekten Rasen
- Beginnen Sie mit der Bodenbearbeitung im März oder April. In einem ersten Schritt soll der Boden mit einer Motorhacke oder Fräse gelockert und sorgsam von Steinen und Wurzeln befreit werden. Dabei können – besonders bei tonigem oder lehmigem Boden – Sand oder Torf hinzugefügt und grob verrecht werden.
- Jetzt muss sich der Boden setzen, um sich rückzuverdichten. Für das weitere Vorgehen sollte also unbedingt eine Ruhephase von einigen Wochen eingeplant werden. Bei trockenen Böden kann die Rückverdichtung mit einer leichten Walze etwas beschleunigt werden.
- Danach werden Unebenheiten mit dem Rechen geglättet, da die Saat auf feinkrümeligem Boden besser anwächst.
- Nun werden die Grassamen und der Startdünger mithilfe eines Streuwagens oder von Hand gleichmäßig verteilt. Am besten wachsen 15 bis 20 Gramm Samen pro Quadratmater. Prinzipiell gilt aber: lieber weniger als mehr, damit die Halme ihr Wachstum nicht gegenseitig hemmen. Dafür eignen sich windstille Tage von April bis Mitte Juni und Mitte August bis Anfang Oktober.
- Dann werden die Samen in den Boden eingemischt, um eventuellen Verwehungen standzuhalten. Dazu können Igel- oder Gitterwalzen oder einfache Harken verwendet werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Saatgut nicht zu tief in den Boden gegraben wird, sondern maximal einen Zentimeter unter der Oberfläche liegt. Nun kann nochmals leicht gewalzt werden. Der Boden sollte dabei jedoch nicht zu stark verdichtet werden, um ein Fortschwemmen der Samen zu verhindern.
- Jetzt muss nur noch bewässert werden. In den ersten drei Wochen ist dabei gleichmäßige Feuchtigkeit essenziell, da der Boden nach der Keimung nicht mehr austrocknen darf. Um die jungen Halme nicht wegzuschwemmen, sollte der Grund mit feinen Tropfen besprüht werden.
Welcher Rasen passt zum eigenen Garten?
Bevor die zukünftige Grünfläche bepflanzt werden kann, stellt sich eine bedeutsame Frage: Welche Rasensorte entspricht den Gegebenheiten des Gartens und den eigenen Vorstellungen in Aussehen und Pflege? Ein Überblick über die wichtigsten Rasenarten soll helfen, die richtige Entscheidung bei der Samenauswahl zu treffen.
Schattenrasen
Unter dichten Baumkronen und an der Schattenseite von Gebäuden fallen nur wenige Sonnenstrahlen zu Boden. Doch nicht nur fehlende Helligkeit und Wärme machen es dem Rasen in solchen Umgebungen schwer, auch der Grad der Verdunstung ist hier viel geringer und kann zu Staunässe führen. Für das Gelingen der Begrünung sollte hier zu Schattenrasen gegriffen werden.
Er besteht aus einer Mischung besonderer Samen, die robuster gegenüber Krankheiten und Lichtarmut sind. Dennoch bringen diese meistens eine geringe Trittbelastbarkeit und Schnittempfindlichkeit mit sich. Ballspiele oder ähnliche Belastungen sollten daher vermieden und der Rasen nicht zu tief geschnitten werden. Die Aussaat sollte im Frühjahr erfolgen, um den Pflänzchen nur moderate Temperaturen zuzumuten. Sollte der Rasen (besonders bei Vollschatten) trotzdem nicht gedeihen, kann zu Bodendeckern wie Johanniskraut oder Efeu gegriffen werden. Sie sind gänzlich schattenresistent.
Zierrasen
Den Zierrasen zeichnet seine vollkommene Schönheit aus. Er präsentiert sich mit besonders dichter Grasnarbe und in tiefem Grün – ohne von Unkraut durchbrochen zu werden. Wer also einen Rasen fürs Auge sucht, trifft mit dem Zierrasen die richtige Wahl.
Beachtet werden muss aber, dass die Gräser nur gering widerstandsfähig sind. Ihre Zartheit verleiht dem Rasen das schmucke Äußere, sorgt jedoch gleichzeitig für mehr Zeitaufwand in der Pflege. So sollte er häufig und regelmäßig gemäht, bewässert, gedüngt und vertikutiert sowie von Laub, Unkraut und anderem Bewuchs befreit werden. Auch Belastungen wie spielenden Kindern, tollenden Tieren oder ausgelassenen Gartenpartys hält er nur in geringem Maße stand, weshalb diese vermieden werden sollen.
Gebrauchs-/Spielrasen
Zwar bezeichnen der Gebrauchs- und der Spielrasen zwei verschiedene Rasenarten, dennoch werden sie meistens in einem Atemzug genannt – denn in Funktion und Eigenschaften ähneln sie sich sehr. Auch sie bringen ein sattes Grün hervor, allerdings ohne dabei aufwendige Pflege zu beanspruchen. Besonders ihre Robust- und Regenerationsfähigkeit machen sie gegenüber dem Zierrasen kinder- und familientauglich.
Ob Sonnenliegen oder Barbecue – diese Rasenarten halten stand ohne an Farbe oder Form einzubüßen. Wer aber regelmäßig Kinder zu Gast hat, die sich beim Ballspielen oder schaukeln vergnügen, sollte zu Spielrasen greifen. Dieser ist gegenüber dem Gebrauchsrasen noch eine Spur robuster.
Mager-/Kräuterwiesen
Wer statt Grüntönen lieber auf Buntes setzt, liegt mit Mager- bzw. Kräuterwiesen richtig. Sie eignen sich besonders, um ausgewählte Stellen im Garten oder den Rand von Biotopen mit farbenfroher Blütenpracht hervorzuheben. Gesamte Gartenflächen sollten damit jedoch nicht bepflanzt werden, da diese wegen der Wuchshöhe nicht anders nutzbar gemacht werden können.
Die Samenmischungen besitzen neben normalen Grashalmsamen auch einen Großteil solcher für Kräuter und Wildblumen. Die Kräuterwiese erfreut jedoch nicht nur das Auge, sondern bietet dazu noch einige Vorteile:
- besonders geringer Pflegeaufwand
- nützlich für die Küche (durch Kräuter wie Salbei, Estragon oder Basilikum)
- auch auf nährstoffarmen Böden ansetzbar
- Lebensfläche für Bienen und Insekten
Rollrasen
Am schnellsten gelingt die Anlage einer Rasenfläche mittels sogenanntem Rollrasen oder Fertiggras. Dabei handelt es sich um Rasenpflanzen, die vom Hersteller ausgesät und aufgezogen wurden und bei Erreichen der gewünschten Größe von Schälmaschinen in Streifen geschnitten werden. Meistens sind diese 1,5 bis 2,5 Meter lang und 40 bis 50 Zentimeter breit. Um dem Faulen des Grases vorzubeugen, sollten die Rasenstreifen rasch verarbeitet und nicht länger als zwei Tage gelagert werden.