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Das Walmdach – Die Pyramide unter den Dächern

Gleich vorweg: Nicht jedes Walmdach wird als Pyramidendach ausgeführt. Als Walmdach (Synonyme: Holländisches Dach, Haubendach, Walbendach) bezeichnet man all jene Dachform mit gleich vier – anstatt zwei wie beim Satteldach – geneigten Dachflächen. Sie ist als klassische Dachform nach wie vor sehr beliebt. Vor allem bei Fachwerkshäusern ist diese Art der Dachkonstruktion anzutreffen. In manchen Gegenden bestimmen Häuser mit Walm- oder Krüppelwalmdach das Ortsbild. Aufgrund ihrer Nutzbarkeit werden besonders gerne Krüppelwalmdächer in regen- und schneereichen Regionen gebaut. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte über die „Pyramide unter den Dächern“.

Ein Dach wie in Olympia

Inhalt

  • 1 Ein Dach wie in Olympia
  • 2 Walmdach: Die Konstruktion
  • 3 Die Dachneigung eines Walmdachs
  • 4 Windrispe versus Windrispenband
  • 5 Die Firstpfette
  • 6 Sonnenkollektoren auf dem Walmdach

Das Gebäude mit geneigten Dachflächen auf Trauf- und Giebelseite galt schon den alten Griechen als „Urhütte“. Viele griechische sakrale Bauwerke, wie beispielsweise der Poseidon-Tempel, weisen die Merkmale eines mit Terrakottaziegeln gedeckten Walmdachs auf. Der Walm wurde dabei oftmals mit Verzierungen versehen. Bis heute spricht man bei Häusern mit Walmdach von einer mediterranen Bauweise.

walmdach

Quelle: bigstockphoto.com – Stockfoto-ID: 219829516 Copyright: Leonid Eremeychuk

Die Geschichte dieser Dachform reicht aber noch viel weiter in unsere Urgeschichte zurück. Bevor die Menschen Häuser bauten, wohnten sie in Hauszelten. Diese Behausung mit trapezoidaler Geometrie kann demnach als der erste Haustyp der Menschheit bezeichnet werden. Architektonische Funde weisen darauf hin, dass schon in der „Trichterbecherkultur“ der Jungsteinzeit (rund 4000 v. Chr.) Häuser mit Walmdach gebaut wurden. Funde aus der germanischen Baukultur weisen ebenfalls auf diese Annahme hin. Funde wie die berühmte Hausurne von Aschersleben belegen, dass die Germanen neben dem Satteldach auch Häuser mit Walmdach kannten. Auch im Mittelalter wurden Bauernhäuser mit strohgedecktem Walmdach gebaut.

Weitere Bauwerke mit Walmdach sind das Eisenhower Executive Office Building in Washington DC, zahlreiche Kirchenbauten in Rumänien und das Nōka, das traditionelle hölzerne Bauernhaus in Japan.

Abgrenzungen und Fachbegriffe:

  • Ein Walmdach, bei dem alle vier Seiten in einer gemeinsamen Spitze münden, wird als Zeltdach oder Pyramidendach
  • Was beim Satteldach der Giebel, ist beim Walmdach der Walm.
  • Als Krüppelwalmdach (Synonym: Schopfwalm, Schopfdach, Halbwalm) wird ein Dach mit halbem Walm bezeichnet.
  • Ein Dach mit Fußwalm besitzt sowohl Giebel als auch Walm, weil der Walm erst am unteren Ende des Daches angesetzt wird.
  • Der Niedersachsengiebel (Synonym: Eulengiebel) ist ein Mittelding aus Fußwalm und Krüppelwalm. Es sitzt weder am oberen noch am unteren Ende des Dachs, sondern wird in der Mitte platziert. Heute wird der Niedersachsengiebel aufgrund seiner konstruktiven Nachteile nur noch sehr selten gebaut.
  • Aus Frankreich kommt das klassische Mansarddach, dessen Name sich vom Architekten F. Mansart ableitet. Auch hier gibt es Sonderformen wie das Mansardgiebeldach, das Mansardkrüppelwalmdach und das Mansardwalmdach.
  • Von einer Walmgaube ist die Rede, wenn eine Dachgaube mit Walmdach ausgestattet wird.

Walmdach: Die Konstruktion

Als Pfetten- oder Sparrendachkonstruktion (1) ähnelt es in der Ausführung der Unterkonstruktion zunächst dem Satteldach. Anders als bei diesem werden beim Walmdach mehr Dreieckskonstruktionen zum Aufbau benötigt. Das – und die diagonale Aufnagelung einer Windrispe oder eines Windrispenbandes auf die Sparren – macht das Walmdach besonders wind- und wetterfest. Es kann mit denselben Baumaterialien eingedeckt werden wie das Satteldach. In Küstenregionen werden noch heute Dächer mit Schilf eingedeckt. Hier handelt es sich zumeist ebenfalls um die Konstruktion eines Walmdaches.

Soll an den Walmseiten ein überdachter Balkon entstehen, wird zumeist die Konstruktion des Krüppelwalmdachs gebaut. In schneereichen Regionen kann der Balkon so vor Sonne, Wind und Schnee geschützt werden.

Vorteile

  • Langlebigkeit
  • hohe Stabilität
  • geringer Pflegeaufwand
  • leicht zu reinigen
  • wird aufgrund der Formschönheit von vielen im Vergleich zum Satteldach als optisch ansprechender empfunden
  • das Krüppelwalmdach bietet noch mehr Stabilität – und somit auch mehr Schutz vor Wind und Wetter

Nachteile

  • aufwendige Bauart
  • kostenintensiver
  • geringeres Dachvolumen als beim Satteldach
  • wenig nutzbare Dachschrägen
  • Dachschrägen schwer zugänglich
  • Schlechtere Belüftung
  • Eine gute Belüftung erfordert mehr Zeit und verursacht höhere Kosten
  • Bei der Isolierung eines Walmdachs entsteht ein zeitlicher und preislicher Mehraufwand
  • Dachfenster sind teurer

Die Dachneigung eines Walmdachs

Die klassische Neigung eines Walmdachs beträgt zwischen 18° und 35°. Die Dachneigung, die meist bei mediterranen Häusern anzutreffen ist, beträgt genau 25°. Wie beim Satteldach (2) entscheidet auch beim Walmdach die Dachneigung über die Eindeckung.

  • Interner Link zum Text Satteldach

Windrispe versus Windrispenband

Die hölzerne Windrispe wird zur Versteifung einer Dachunterkonstruktion auf die Sparren aufgebracht. Sie nimmt Windlasten auf, und verhindert, dass die Kräfte an die gesamte Unterkonstruktion weitergegeben werden. In vielen Fällen reicht die Aufnagelung einer einzigen Windrispe pro Dachfläche. Ein Nachteil dieser Konstruktion kann die Behinderung des Dachausbaus sein. In diesen Fällen eignet sich ein Windrispenband besser.

Das metallene Windrispenband ist ein Lochband, das ebenfalls zur Versteifung der Dachunterkonstruktion genutzt wird. In den meisten Fällen wird es an der Oberseite der Sparren angebracht. Wird eine Walmdachkonstruktion mit Windrispenband verstärkt, müssen alle vier Dachflächen mit jeweils zwei Bändern ausgestattet werden. Mit dem Windrispenband wird oft eine hölzerne Firstpfette verbaut, um die Windkräfte abzuleiten. Im Gegensatz zur Windrispe kann das Windrispenband keine Zug- und Druckkräfte aufnehmen. Die Kräfte werden in diesem Fall durch die gesamte Konstruktion geleitet.

Die Firstpfette

Beim Pfettendach werden die horizontalen Holzbalken als Pfetten bezeichnet. Sie laufen immer parallel zur Traufe oder zum First, und gehören zu einer korrekten Ausführung der tragenden Dachunterkonstruktion. Je nach Platzierung der Pfette bekommt diese einen eigenen Namen. Die Hauptpfettenarten sind:

  • Fußpfette
  • Mittelpfette
  • Koppelpfette (Synonym: Pfettensparren, Sparrenpfette) und
  • Firstpfette

Als Fußpfette bezeichnet man diejenige, die auf der Decke aufliegt. Die Mittelpfette liegt zwischen First und Fußpfette, und wird durch einen Pfosten stabilisiert. Auch die Firstpfette wird durch einen Pfosten stabilisiert. Sie liegt am First auf. Je größer der Dachstuhl, desto mehr Mittel- und Firstpfetten werden notwendig. Die parallel zur Traufe verlaufende Koppelpfette wird in der Regel im Hallenbau verwendet.

Sonnenkollektoren auf dem Walmdach

Einen großen Vorteil stellen die vier Dachflächen dar, auf die Sonnenkollektoren angebracht werden können. Ebenfalls möglich ist die Nutzung jeweils zweier Dachflächen für Sonnenkollektoren und für Solarthermen.

TIPP: Ein Vakuumröhrenkollektor macht unabhängig von der Dachneigung.

Auch in der heutigen Zeit werden Bauwerke mit einem Walmdach ausgestattet. Dabei handelt es sich nicht nur um moderne Haustypen, sondern oft auch um klassische Häuser im Fachwerk- oder Bauernhaus-Stil. In vielen Fällen findet man ein solches Dach auch auf Bungalows. Auch Passiv- und Niedrigenergiehäuser können mit dem Walmdach ausgestattet werden. Als Sonderform wird die Dachkonstruktion ebenso gerne als repräsentatives Detail auf Villen ausgeführt. Schließlich ist es ein Hingucker, und bleibt unter allen Dachformen eine der optisch schönsten und elegantesten.

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